Micrometer AYE 4026



   

Benutzeranleitung

Inhalt:
1. Netzanschluß
2. Einrichten von Induktivtastern
2.1 Anschluß der Induktivtaster
2.2 Meßbereichswahlschalter
2.3 Positionierung der Meßtaster
2.4 Einstellung der Klassengrenzen
2.5 Einstellung der Verstärkung
3. Einrichten von Dehnungsmeßstreifen-Aufnehmern
4. Belegung der Anschlußbuchsen
4.1 Analogausgang
4.2 Toleranzausgang
4.3 Tasterbuchsen
4.4 DMS-Buchse
Sicherheitstechnische Hinweise nach VDE 0411 beachten
 

Das Micrometer AYE 4026 ist ein Komplettmeßgerät mit Toleranzauswertung in 5 Klassen.
Es besteht die Möglichkeit, wahlweise Dehnungsmeßstreifen oder Induktivtaster als Meßwertaufnehmer anzuschließen. Der Meßwert wird auf einem analogen Meßinstrument mit Null-Mittenstellung kontinuierlich angezeigt, wobei der Meßbereich umschaltbar ist (Meßbereiche: 10; 30; 100; 300 oder 1000um).
Das Einstellen der 4 Klassengrenzen wird durch Einsteller realisiert.
Bei der Einstellung der Grenzen werden diese auf dem Meßinstrument angezeigt.
Mit der grünen Lampe wird ein gut gefertigtes Teil angezeigt.
Die weißen Lampen sind bei einer 5 Klassenauswertung zur Anzeige der Warngrenzen gedacht.
Die rote Lampe zeigt ein Teil mit Übermaß und die gelbe ein Teil mit Untermaß an, die aussortiert werden müssen.
Es ist auch eine 3 Klassenauswertung möglich, dazu werden die Klassengrenzen 1 - 2 und 3 - 4 übereinander gelegt, wodurch nur die rote, grüne und gelbe Signallampe leuchtet.

AYE 4026 besitzt einen analogen Meßwertausgang (5mV/um), an dem ein Meßwertspeicher (z.B: AYE 4348 oder Procon A&V 8817) angeschlossen werden kann.


1. Netzanschluß
Das Micrometer über das Netzanschlußkabel (Euro-Norm) mit 230V, 50Hz verbinden und den Netzschalter einschalten.
Das Gerät sollte mindestens 10 Minuten vor der ersten Messung und vor dem Abgleich eingeschaltet werden, um alle Temperatureinflüsse auszuschließen.


2. Einrichten von Induktivtastern
2.1 Anschluß der Induktivtaster
Die Induktivtaster werden der Meßaufgabe entsprechend an die Buchsen -A, A, -B, B angeschlossen und der Schalter Taster/DMS wird auf Taster gestellt. Die Taster an den Buchsen A und B arbeiten in positiver Laufrichtung, d.h. bei gedrücktem Taster wird der Meßwert positiver. An den Buchsen -A und -B angeschlossene Taster arbeiten mit negativer Laufrichtung.

2.2 Meßbereichswahlschalter
Mit dem Meßbereichswahlschalter läßt sich der für die Meßaufgabe erforderliche Meßbereich anwählen. An der zugehörigen Skala wird der Meßwert abgelesen. Für die Meßbereiche +/-10/100/1000 um ist der Meßwert an der oberen und für die Meßbereiche +/-30/300 um an der unteren Skala abzulesen.

2.3 Positionierung der Meßtaster
Bei nicht angeschlossenen Meßtastern wird die Anzeige mit dem Nullpunkteinsteller ungefähr auf Null eingestellt, damit dieser in Mittenstellung steht. Den Meßtaster anschließen und den Sollwert-Einstellmeister in die Meßeinrichtung geben. Den Meßtaster so positionieren, daß ungefähr der Einstellmeister-Sollwert angezeigt wird. Zum Feinabgleich wird mit dem Null- punkteinsteller an der Front der genaue Einstellmeisterwert auf der Anzeige eingestellt. Werden zwei Meßtaster verwendet, so muß der erste Taster ungefähr auf den halben Einstellmeisterwert positioniert werden. Nach Anschluß des zweiten Tasters wird dieser so positioniert, daß die Anzeige etwa den Einstellmeisterwert anzeigt. Mit dem Nullpunkteinsteller wird dann der genaue Einstellmeisterwert positioniert.

2.4 Einstellung der Klassengrenzen
Die Klassengrenzen werden mit den Toleranzeinstellern 1 bis 4 auf der Front eingestellt. Dazu wird mit dem Toleranzwahlschalter der jeweilige Toleranzeinsteller angewählt (die rote Leuchtdiode über dem Toleranzwahlschalter leuchtet). Danach wird die auf dem Anzeigeinstrument angezeigte Klassengrenze eingestellt. Die Klassengrenzen müssen von 1 bis 4 ansteigend positioniert werden. Nach erfolgter Klassengrenzeneinstellung ist es erforderlich, den Toleranzwahlschalter auf Null zu schalten, um das Micrometer wieder auf Messen zu stellen (die rote Leuchtdiode ist aus).

2.5 Einstellung der Verstärkung
Die Verstärkung ist bereits vom Werk eingestellt worden und muß nur in den seltensten Fällen (z.B. bei Verwendung eines speziellen Tasters oder eines Dehnungsmeßstreifens) kontrolliert oder eingestellt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Einstellung ist nicht nötig. Für die Einstellung der Verstärkung ist ein zweiter Einstellmeister erforderlich. Nach erfolgter Positionierung der Meßtaster wird der zweite Einstellmeister in die Meßvorrichtung gesetzt und die Differenz der beiden Einstellmeister- Sollwerte mit dem Verstärkungseinsteller auf der Rückseite eingestellt. Nachdem die Einstellung der Verstärkung erfolgt ist, ist die Positionierung der Meßtaster zu wiederholen.

3. Einrichtung von Dehnungsmeßstreifen
Für die Einrichtung von Dehnungsmeßstreifen (DMS) gilt im Prinzip das gleiche wie für die Einrichtung von Induktivtastern. Die DMS werden entweder an Buchse A oder DMS angeschlossen und der Schalter Taster/DMS wird auf DMS geschaltet.
Die Nullpunkteinstellung wird durchgeführt, indem man am DMS eine bekannte Kraft oder ein bekanntes Drehmoment (z.B. mit einem Drehmomentschlüssel) vorgibt und auf dem Anzeigeinstrument diesen Wert mit dem Nullpunkteinsteller positioniert. Zur Verstärkungseinstellung wird ein zweiter Wert vorgegeben und die Differenz mit dem Verstärkungseinsteller justiert. Die Nullpunkteinstellung muß danach wiederholt werden.

4. Belegung der Anschlußbuchsen
4.1 Analogausgang
Der Analogausgang ist für die weitere statistische Auswertung von Meßreihen erforderlich. An den Analogausgang kann man die Meßwertspeicher, z.B. AYE 4348 anschließen. Der Analogausgang liefert im Bereich von +/- 5V ein von den Meßbereichen unabhängiges Ausgangssignal von +/- 5mV/um. Bei Benutung des Analogausgangs schaltet man die Toleranzlampen und das Zeigerinstrument über diese Buchse ab, indem Pin 2 mit Masse verbunden wird.

Steckerbelegung:
PIN 1 - Masse
" 2 - Anzeigeabschaltung
" 3 -
" 4 -
" 5 - Analogausgang
" 6 - Masse

4.2 Toleranzausgang
Der Toleranzausgang liefert von den Toleranzklassen abhängige Signale zur weiteren Auswertung (z.B. zur Ansteuerung von großen Anzeigelampen).

Steckerbelegung:
PIN 1 - gemeinsamer Fußpunkt
" 2 - Übermaß
" 3 - untere Warngrenze
" 4 - gut
" 5 - obere Warngrenze
" 6 - Untermaß

4.3 Tasterbuchsen
Über die Tasterbuchsen lassen sich bis zu vier Induktivtaster (wie z.B. der Voß QET4001 oder TESA GT 21) mit dem 10 kHz Generatorsignal versorgen. Dieses liegt an Pin 1 und 5 und hat eine temperaturstabilisierte Amplitude von 1,5V. Der Eingang des Anzeigeverstärkers liegt auf Pin 3. An Buchse A lassen sich statt Taster auch Dehnungsmeßstreifen über Pin 4 anschließen.

Steckerbelegung:
PIN 1 - Generatorsignal
" 2 - Masse
" 3 - Tastereingang
" 4 - DMS-Eingang (nur Buchse A)
" 5 - Generatorsignal

4.4 DMS Buchse
An die DMS-Buchse lassen sich Dehnungsmeßstreifen anschließen, um z.B. Drehmomente oder Kräfte zu messen.
Die DMS-Buchse wird an Pin B und C mit dem 10 kHz Generatorsignal versorgt und Pin D ist der DMS-Eingang.

Steckerbelegung:
A - Tastereingang
B - Generatorsignal
C - "
D - DMS-Eingang
E - Masse


Sicherheitstechnische Hinweise nach VDE 0411

        Allgemeine technische Kennwerte

 
Aufwärmzeit   20 min.
Temperatur   0...+40°C
Luftfeuchtigkeit  bis zu 75% rel.
Versorgungsspannung Netzspannung   230 V +10%, -15%  
Frequenz   50/60 Hz
Sicherheit   nach VDE 0411,Schutzklasse1
 
Dieses Gerät ist gemäß DIN 57411 Teil 1/VDE 0411 Teil 1, Schutzmaßnahmen für elektronische Meßgeräte, gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muß der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Gebrauchsanweisung enthalten sind.

Vor dem Einschalten ist sicherzustellen, daß die am Gerät eingestellte Betriebsspannung und die Netzspannung übereinstimmen.
Der Netzstecker darf nur in eine Steckdose mit Schutzkontakt eingeführt werden. Die Schutzwirkung darf nicht durch eine Verlängerungsleitung ohne Schutzleiter aufgehoben werden.
Beim Öffnen von Abdeckungen oder Entfernen von Teilen, außer wenn dies von Hand möglich ist, können spannungsführende Teile freigelegt werden. Auch können Anschlußstellen spannungsführend sein.
Bei Einbaugeräten dürfen diese nur im eingebautem Zustand betrieben werden.
Vor einem Abgleich, einer Wartung, einer Instandsetzung oder einem Austausch von Teilen muß das Gerät von allen Spannungsquellen getrennt sein, wenn ein Öffnen des Gerätes erforderlich ist.
Wenn danach ein Abgleich, eine Wartung oder eine Reparatur am geöffneten Gerät unter Spannung unvermeidlich ist, so darf das nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren vertraut ist.

ACHTUNG:
Nach Abschluß solcher Arbeiten ist das Gerät einer Prüfung nach VDE0411, Teil 1 zu unterziehen.
Es ist sicherzustellen, daß nur Sicherungen vom angegebenen Typ und der angegebenen Nennstromstärke als Ersatz verwendet werden. Die Verwendung geflickter Sicherungen oder Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzulässig.
Wenn anzunehmen ist, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern.Es ist anzunehmen, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, wenn das Gerät
sichtbare Beschädigungen aufweist,
wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen,
nach schweren Transportbeanspruchungen.